Der Wald und wir

Wir sind einer von über 1000 Wald- und Naturkindergärten in Deutschland und sind organisiert als Verein, der von den Eltern selbst getragen wird. Hervorgegangen aus einer Initiative zur Gründung einer Waldorfschule von 1999, entwickelte sich ab 2003 die Idee eines Waldkindergartens. Zunächst in kleinem Kreise, ab 2005 dann mit festem Rahmen und seit 2007 als vollwertiger Kindergarten, bereichern wir das Kindergarten-Angebot in unserer Gemeinde Hagen im Bremischen. Der Kindergarten liegt in einem Buchenwald in Heine, einem kleinen Dörfchen zwischen Bremen und Bremerhaven.

Warum wir uns für das Konzept eines Waldkindergartens entschieden haben fasst Monika Hepp-Hoppentaler auf www.waldkinder.de treffend zusammen: „Die Persönlichkeit eines Menschen erhält ihr Fundament in der Kindheit. Natur- und Waldkindergärten stärken und stabilisieren in besonderer Weise die kindliche Entwicklung. Durch den ständigen Aufenthalt in der Natur erleben und erfahren die Kinder die wechselseitige Abhängigkeit von ihr. Sie erfahren sich als Teil vom Ganzen. Noch im Erwachsenenalter werden diese Kinder durch die Erfahrungen, die sie mit der Natur gemacht haben, geprägt sein. Sie werden diese lieben, achten und schützen. Die Natur ist der ideale Bewegungsraum für die Kinder. Wald- und Naturkindergärten fördern in selbstverständlicher Weise die Bewegung und die körperlichen Aktivitäten der Kinder.

Die primäre pädagogische Kraft ist die Natur selbst. Durch unbegrenzten Raum, Stille und Zeit (äußerer Rahmen) werden Kinder in der Entwicklung ihrer emotionalen Stabilität, ihrer Konzentrationsfähigkeit und Ausgeglichenheit angemessen unterstützt. Im direkten, kontinuierlichen Kontakt zur Natur üben Kinder Umsichtigkeit und Rücksicht mit ihr, es werden Gefühle von Vertrautheit in Bezug auf Pflanzen, Tiere, Erde und Wasser entwickelt, um sich letztendlich in der Natur „zu Hause” zu fühlen. Die Kinder sollen durch die Möglichkeit, vielfältige eigene Erfahrungen zu machen, Vertrauen und Mut in die eigenen Fähigkeiten entwickeln, aber auch ihre persönlichen Grenzen erleben.

Die Natur bietet reichhaltige Möglichkeiten an Spielmaterialien und Spielzeug. Die Kinder konsumieren nicht, sondern haben die Möglichkeit, selber kreativ zu sein und sich ständig auf neue Situationen einzustellen und dafür Lösungen zu finden. Dies fördert das soziale Lernen in der Gruppe. Auch Kinder mit motorischen Auffälligkeiten haben durch unzählige Gelegenheiten im Wald die Möglichkeit, ihre Defizite auszugleichen bzw. „aufzuholen”. Durch allerlei Erfahrungsmöglichkeiten bei Wind und Wetter werden Kinder einen wachsamen und fürsorglichen Umgang mit sich, der Gruppe und ihrer Umwelt erlernen. Kinder haben die Chance, gegenüber grundlegenden, sich permanent wandelnden Lebensprozessen aufmerksam zu werden und die Vielfalt der Natur im Jahreszyklus zu erleben.“

Als Elternverein ergeben sich natürlich auch Elternaktivitäten: Anfallende handwerkliche Arbeiten z. B. am Bauwagen müssen in Arbeitseinsätzen erfolgen. Bei der Planung und Durchführung von Ausflügen, Festlichkeiten und anderen besonderen Veranstaltungen der Kindergartengruppe müssen die Eltern bereit sein, mitzuwirken. Auch bei Veranstaltungen zur Öffentlichkeitsarbeit (z. B. Informationsstände, Herstellung und Verbreitung von Informationsbroschüren), Spendenaktionen u. ä. ist die Mitwirkung der Eltern erforderlich.